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Jürgen Marks verzichtet auf OB-Kandidatur und strebt ein Stadtratsmandat über die FW-Liste an
Zuletzt hatte das Scheitern des Wahl-Bündnisses mitte.augsburg aus Freien Wählern, FDP und Pro Augsburg für Schlagzeilen gesorgt. Nach der Absage des von den Bündnispartnern als OB-Kandidat favorisierten Jürgen Marks hat Bayerns Digitalminister Dr. Fabian Mehring die Spitzen seiner Partei in der Bezirkshauptstadt am Donnerstagabend zu einem Gespräch gebeten. Wie FW Bezirksvorsitzender Mehring berichtet, habe man sich im Zuge dessen erfolgreich neu sortiert und die Strategie für die Kommunalwahlen in der Fuggerstadt gemeinsam festgelegt.
Eine Gemeinschaftsaktion mit Pro Augsburg und der FDP wird es demnach laut Mehring nicht geben. „Es hat sich leider gezeigt: So gut die Stadträte der drei Gruppierungen im Tagesgeschäft zusammenarbeiten, so unterschiedlich sind die Vorstellungen davon, was bei der Kommunalwahl im nächsten Jahr erreicht werden kann und soll. Wir halten es deshalb für richtig, den Menschen in Augsburg voneinander unabhängige Politikangebote zu machen“, erklärt Mehring.
Im Kern, erklärt Stadtrat Hans Wengenmeir, sei man schlicht unterschiedlicher Auffassung über das Wahlziel. So wollen die Freien Wähler laut Stadträtin Regina Stuber-Schneider im nächsten Jahr die Grünen in der Augsburger Stadtregierung ersetzen und zusammen mit der CSU eine bürgerlich-liberale Stadtspitze bilden. „Das klappt in der Staatsregierung sehr erfolgreich und wäre auch für Augsburg gut“, ist sich FW Vorsitzende Angelika Lippert sicher. Dem pflichtet ihr Amtskollege Dieter Kleber bei und ergänzt: „Viele große Projekte in Augsburg – ganz egal ob Uniklinik, Staatstheater, Messe, Innovationspark, Uniklinik oder Hauptbahnhof – stehen und fallen in Kooperation mit dem Freistaat. In Zukunft am Lech das gleiche Regierungsbündnis zu haben wie an der Isar, kann Augsburg daher nur nutzen.“
Stattdessen die CSU aus der Stadtregierung drängen zu wollen, halten die Freien Wähler hingegen für kein realistisches Wahlziel. „Jede kleine Partei darf selbstverständlich träumen, wovon sie will. Als zweitstärkste politische Kraft im Freistaat wollen wir FW aber keine Wolkenkuckucksheime bauen. Uns geht es darum, den Menschen in Augsburg ein seriöses und ernsthaftes Angebot für die Zukunft ihrer Stadt zu machen. Es besteht darin, die Grünen in der Stadtregierung als bürgerlicher Partner der CSU abzulösen“, so die Freien Wähler unisono.
Der Einladung des Ministers zum Spitzengespräch ist neben den FW Spitzen auch Jürgen Marks gefolgt, den das Bündnis mitte.augsburg als Oberbürgermeisterkandidaten gewinnen wollte. Stattdessen hat Marks sich nun dazu entschieden, auf der Liste der FW ein Stadtratsmandat anzustreben. „Jürgen Marks verfügt über immense politische Erfahrung und erhebliches Fachwissen. Sein Herz schlägt für Augsburg und er wird eines unserer Zugpferde auf einer starken Stadtratsliste sein“, freut sich Minister Mehring.
Vorerst offen blieb am Donnerstag, ob die Freien Wähler darüber hinaus mit einem eigenen Oberbürgermeisterkandidaten ins Rennen gehen werden. Die abschließende Entscheidung darüber wird laut FW Bezirkschef Mehring zeitnah fallen. „Einen eigenen OB-Kandidaten schicken wir FW nur dann ins Rennen, wenn wir mit einer respektablen Persönlichkeit aufwarten können, die aus unserer Sicht tatsächlich für dieses Amt geeignet ist. Andernfalls konzentrieren wir uns voll auf unsere Liste für den Stadtrat“, erklärt Mehring. Derzeit, so der Minister weiter, liefen hierzu noch fortgeschrittene Gespräche mit offenem Ausgang.